Wenn man so den Medien glauben darf, sterben jede Sekunde etliche Menschen. Sei es nun durch Krankheit, Hungersnot, Altersschwäche, Krieg oder einen Unfall. Wie man sieht, kann der Mensch Eines wirklich gut: Sterben. Jedem gelingt es irgendwann und solange es keine Person aus dem näheren Umfeld ist, macht sich auch keiner wirklich Gedanken darum. Klar ist, der Tod wird schlecht angesehen und die Ursachen dafür noch schlechter. Es liegt nun mal einfach in der Natur des Menschen, das Leben zu „lieben“…
Der Tod kann mir aber im Moment gestohlen bleiben, somit is das eigentliche Thema: Die Liebe! Ich versuche erst gar nicht hier zu erklären was „Liebe“ ist, denn obwohl jeder es irgendwie weiß, kann niemand es genau in Worte fassen. Sicher ist, dass dieses Wort sehr häufig gebraucht wird und jeder es für das Stärkste aller Gefühle hält. Es gibt die Liebe zwischen den Geschlechtern, die Liebe zwischen Kindern und Eltern, die Liebe zu Gott, die Liebe zu einem Gegenstand und die Liebe zu sich selbst. Sicherlich gibt es auch noch viele weitere Formen der Liebe und auch, wenn sie eine solche Macht auf uns Menschen ausübt, ist sie an eine doch sehr gefährliche Bedingung gebunden. Liebe kann nur entstehen, wenn sie erwidert wird…
Wenn die Liebe nun nicht erwiderte wird, so entsteht Frust, Trauer, Zorn, Wut, Angst, Verzweiflung oder kurz: Liebeskummer! Ein Mensch in einem derartigen Zustand ist unberechenbar und äußerst gefährlich. Jedoch, sollte Liebe nun erwidert werden, bedeutet dies noch lange nicht, dass auch alles ein gutes Ende hat. Schönheit kann einen blenden, doch Liebe kann einen erblinden lassen. Dies ist, nur im übertragenen Sinne, wirklich der Fall. Es ist nicht so, dass Verliebte einige Dinge nicht mehr wahrnehmen, sie „wollen“ bestimmte Dinge einfach nicht mehr sehen. Die Gefahr, die Liebe könnte durch Kleinigkeiten zerplatzen, ist anfangs einfach zu groß. Schließlich werden diese Kleinigkeiten immer noch später durch einschleichende Routine wieder sichtbar. Man kann also die Liebe wirklich mit einer Art Zeitbombe vergleichen. Erst macht es „Klick“, dann ist da dieses „gewisse Etwas“ (meiner Meinung nach ein Zeitzünder, aber so genau kann man das nicht sagen) und schlussendlich läuft die Zeit! Im realen Leben, also nicht so wie in den Filmen, läuft diese Zeit jedoch nicht rückwärts, sondern vorwärts. Dies verhindert, dass man sich auf ein Ende „vorbereiten“ kann und ist dadurch auch einer der Hauptgründe, wieso Liebe so unkalkulierbar ist. Irgendwann knallt es und die ganze Welt stürzt über einem ein. Viele Menschen schaffen es, sich aus den Trümern zu befreien und ein neues Leben anzufangen. Einige jedoch sehen keinen Grund mehr in einer brachliegenden Welt zu exzistieren…
Sie sehen, Liebe kann zwar keinen direkt töten, sie kann aber ein Grund fürs Töten sein. Sehr viele Leben wurden, beispielsweise aus Liebe zu einem Gott oder gottähnlichem Wesen, ausgelöscht. Ja, ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass durch Liebe schon mehr Menschen gestorben sind als zum Beispiel durch die Pest und dabei gefällt mir der Vergleich zwischen Liebe und Pest doch sehr gut. – Schleichend, es kann jeden erwischen und endet nur selten mit einem Happy-End. – Wenn also Ihr Herz das nächste mal wie wild pocht, denken Sie daran, es kann auch nur das „Ticken“ der Bombe sein…
Weitaus besser als Liebe ist Freundschaft, aus Freundschaft kann Liebe werden, doch aus Liebe nur selten Freundschaft entstehen. Freundschaft ist konstruktiv, Liebe ist destruktiv! Man hat mich einmal gefragt, ob ich mit einer solchen Einstellung jemals jemanden lieben kann? Ich hatte keine Antwort, doch die Frage die sich mir stellte war: Will denn jemals jemand mich lieben?
In Liebe… Euer:
Szynys