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Post mortem

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Alle Menschen haben es so an sich, dass sie irgendwann, ob früher oder später, ins Gras beißen, den Löffel abgeben, sich die Radieschen von unten ansehen, das Zeitliche segnen, die ewige Ruhe finden, den Geist aufgeben, in die ewigen Jagdgründe eingehen, oder einfach nur abkratzen. Menschen sterben! Ob es ihnen nun gefällt oder nicht und genau darum soll es hier gehen, um das Ende des Lebens in drei Buchstaben… Ehe… Ach Quatsch, ich meine natürlich: Tod!

Ich habe schon viel gehört, doch nichts kann ich weniger verstehen als die Angst zu sterben. Warum fürchten sich Menschen nun vor dem Tod? Was hat dieser an sich, dass er einen solchen Respekt genießt? Wir halten sogar Zeremonien für ihn ab und nennen dies dann Beerdigung. Wir begraben dabei die körperlichen Überreste unsere Verblichenen und schmücken dazu noch die Stelle rundherum mit Steinmonumenten, Grabsteinen, Fotos, Blumen, Kerzen, Gedenktafeln und was weiß ich nicht noch alles. Dies gilt zum Teil sogar für Eingeäscherte. 

Der Sinn und Zweck einer solchen Beerdigung ist es dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Dabei werden dann Tränen vergossen, Lobesreden gehalten und man verabschiedet sich ein letztes mal von… ja von wem eigentlich? Die Person ist tot, also bringt ein Abschied auch nichts mehr… Dieses ganze Theater um den Tod ist nichts als ein Grund zum Zusammenkommen, Fressen und Besaufen. Es fällt sicherlich vielen Menschen leicht Gutes über einen Menschen zu sagen, wenn der einmal nicht mehr da ist, auch wenn man die Person eigentlich gar nicht so gut kannte und wahrscheinlich nicht einmal wirklich leiden konnte. Die einzig wirklichen Betroffenen sind doch die Familie und der engste Freundeskreis! Die restlichen zehn, zwanzig, dreißig eingeladenen Gäste sind Heuchler und Schmarotzer. 

Doch genug davon, kommen wir zurück zur Angst vor dem Tod. Angst vor dem Tod hat man meiner Meinung nach nur, wenn man sich bewusst ist, dass man nicht so lebt, wie man eigentlich möchte. Die Angst, man könnte etwas verpassen, ist einfach zu enorm. Dann wird einem ab und zu die Frage gestellt, was man denn tun würde wenn man nur noch einen Tag zu leben hätte… Haben sie eine Antwort auf die Frage? Ja? Bitte, warum tun Sie es denn nicht einfach?

Dann bleibt noch die so philosophische Frage um das Leben nach dem Tod. Das ist auch der größte Bockmist den ich je gehört habe. Stellen sich Tiere eine solche Frage? Warum also wir Menschen? (Oh ich höre schon die Nörgler: „Wir sind doch keine Tiere..“ – Blablabla) Viele Menschen haben auch Angst vor einem „unwürdigem“ Tod? Hallo? Was bitte sehr ist „würdig“ am Sterben? Versuchen Sie in Würde zu leben, aber vergessen Sie die Idee in „Würde“ zu sterben… 

Es gibt kein Paradise, kein Eden, kein Himmel, keine Hölle, kein Nirvana, kein Jordan, kein Leben nach dem Tod und auch keine Wiedergeburt. Dies alles sind Hirngespinste von naiven, vom Leben enttäuschte Narren, die eindeutig in ihrem Dasein etwas falsch machen. Man kann Tote nicht zum Leben erwecken und auch nicht mit ihnen in Verbindung treten bzw. mit ihnen reden. Sobald ein Mensch tot ist, gibt es diese Person nicht mehr, die Existenz wurde komplett ausgelöscht, das einzige was bleibt sind Erinnerungen, Gedanken, Namen und eine leblose, leere, menschliche Hülle. 

Respekt vor dem Tod zu haben ist Zeitverschwendung und ich, für meinen Teil, werde niemals damit anfangen. Zum Schluss will ich Ihnen sagen was auf meinem Grabstein stehen sollte, wenn man mir wirklich einen hinstellt: 

 

„Hier ruht niemand! Denn ruhen können nur Lebende!“… Euer: 

Szynys

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