Eigentlich weiß ich nicht was ich denken soll. In Zwei gerissen von Gedanken, die ich nicht einordnen kann. Was ist Liebe? Ist sie schön, mächtig und ewig oder ist sie hinterhältig, grausam und nichtig? Gibt es sowas wie wahre Liebe? Ist Liebe nicht einfach nur die törischste Form von Subjektivität? Ist es nur ein Spiel? Alles, so sagt man jedenfalls, hat seine Vor- und Nachteile, jedoch was ist was, wenn es weder gute noch schlechte Seiten in diesem Spiel gibt? Was muss passieren, um diese Antworten zu finden?
Niemals war es schwieriger als in dieser Zeit. Wo liegt der Sinn wenn man weder glücklich noch traurig sein kann. Das Zwischenspiel von Mann und Frau in einer Welt, die zwischen den Geschlechtern so extrem unterscheidet, ist immer ein Spiel mit dem Feuer auf der Klinge über dem Abgrund des Wahnsinns. Wer mit dem Feuer spielt, der verbrennt sich die Finger, wer nicht aufpasst, schneidet sich ins Fleisch und wer fällt, steht nur schwer wieder auf. Wundert es da noch jemanden, dass Liebe immer da wo sie hinfällt Narben hinterlässt? Risse an der Fassade des Hauses der Seele, dem Herzen, das auch so schon zu leicht in sich zusammen fallen kann. Es ist ein Spiel ohne Regeln und ohne Gewinner. Jedes Los entscheidet zwischen Verlieren und Aufgeben. Doch niemand will auf der Strecke bleiben und keiner wird sich jemals eine Niederlage eingestehen.
Es wundert mich wie facettenreich und verworren so ein Hirngespinst sein kann. Auch wenn es schwer fällt objektiv zu bleiben, nur um nicht zu sagen, dass es unmöglich scheint jemals auch nur im entferntesten sich ganz und gar einer Betroffenheit zu entziehen. Natürlich bleibt dann am Ende nur Isolation. Melancholie ist ja das Vergnügen traurig zu sein. Doch wie ist Freude in diesem Zustand möglich? Im anderen Fall sieht es dann so aus, Zweisamkeit wandelt sich nach und nach wieder in vertraute Einsamkeit und das Spiel beginnt von vorn. Nicht enden wollend drehen wir uns stets im Kreis und versuchen immer wieder aufs Neue über unseren Schatten zu springen. Dieser aber liegt immer weit vor uns weil wir der Sonne den Rücken kehren und nichts als Dunkelheit in unsere Augen starren lassen. Vereinsamt, verwirrt und verängstigt versteckt sich dann die Seele immer tiefer und tiefer in der Hülle die nach außen trotz allem versucht immer weiter zu lächeln! Kälter noch als Eis und verzweifelter als dem Tode nahe sehnen wir und wieder nach Nestwärme und hoffen darauf endlich wieder unsere Arme ausbreiten zu können und in die Nacht raus zu fliegen, dem Spiel nicht mächtig geworden, allem zu entfliehen was uns an jenes fesselt, das wir zu finden versuchen. In Wahrheit jedoch verharren wir mit vernebeltem Geiste in unserer zu kleinen Welt in der ein jeder nach Gesellschaft trachtet und am liebsten in sich selbst implodieren möchte nur um einmal vor Sehnsucht zu sterben. Das Gefühl noch im Tode zu spüren, das man einfach zu jemandem gehört. Doch lohnt es sich für etwas zu sterben, was man verachtet?
Es ist die Seele die uns dazu verdammt zu suchen, zu spielen und schlussendlich zu scheitern. Immer und immer wieder aufs Neue! Ein Leben lang eingesperrt in einem Körper sehnt sie sich nach dem was für den Menschen doch die Quintessenz des Lebens darstellt. Sie sehnt sich nach Freiheit und danach diese mit einem Seelenverwandten teilen zu können. Doch erst wenn der Körper seine Rolle beendet hat und die Seele entfliehen kann, erst dann ist sie frei. Da sie auf Lebensdauer alleine war, sucht sie jetzt ihren Partner. Kann es ein schöneres Ende geben als zu Zweit, für die Ewigkeit verbunden in die Unendlichkeit ein zugehen?
Man sieht, wahre Liebe gibt es nur im Tode und wenn ich das nächste Mal durch die Augen einer Person tief in die Seele blicken kann und das Spiel dann mal wieder von vorn beginnt, dann will ich für die Liebe sterben! … Euer:
Szynys