Man stelle sich nur vor, die Welt sei eine Küche und alles auf der Welt wären Zutaten, Kochgeschirr, Töpfe oder Pfannen. Wie schön wäre es, wenn man sich dann nicht einfach ein Universalkochbuch kaufen könnte, in dem alles was man zum Leben brauch schön erklärt ist? Einfach aufschlagen, Rezept raus suchen, kochen und genießen! Und ob Sie es glauben oder nicht, selbst für Erfolg gäbe es ein einfaches aber dennoch delikates Rezept.
Kommen wir zur Vorbereitung. Es muss ihnen aber erst einmal klar werden, dass Sie durch das Verwenden dieses Rezeptes ihr Leben drastisch verändern können. Ich bitte Sie darum es also mit äußerster Vorsicht zu genießen. Natürlich gibt es keine Garantie auf einen vollendeten Geschmack, denn selbst die erfahrensten Köche scheitern des Öfteren daran.
Man nehme zuerst einmal eine einfache, aber dennoch frische Idee. Am besten sammelt man diese in aller Ruhe im Wald bei einem Spaziergang. Ich habe der Einfachheitshalber hier schon mal eine für Sie vorbereitet: „Eine Sekte gründen.“ Klingt komisch ist aber so. Diese Idee muss man jetzt ein paar Tage reifen lassen am besten bei 25° Zimmertemperatur. Damit die Idee nicht eingeht sollte man Sie täglich vor dem zu Bett gehen gründlichst entstauben. Ist man nun nach sagen wir etwa einem Monat davon überzeugt, die Idee sei nun soweit, besorgt man sich die nächsten Zutaten. Als erstes brauchen wir eine riesen Menge (ca. 50+) Leute, die offen für geistige Manipulation sind. Meist findet man diese Art von Leuten an den Selbstmordhotlines oder in Selbsthilfegruppen. Suchen Sie sich einfach diejenigen raus die Ihnen am besten gefallen, ist ja schließlich ihr Gericht. Nun werfen Sie die Leute alle zusammen mit der Idee in einen Saal und mischen das ganze gut durch. Machen Sie das so lange bis die Leute anfangen ihr Geld aus den Taschen zu nehmen. Jetzt wissen Sie, dass Sie zur nächsten Zutat greifen sollen. Erfinden Sie nun einen Gott, oder sowas in der Richtung, ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Werfen Sie diesen dann in den Raum hinein und warten Sie ab wie die Leute darauf reagieren. Normalerweise müssten die meisten jetzt schon anfangen mit beten. Sollte dies nicht der Fall sein, keine Sorge, nicht verzweifeln, geben Sie noch eine Prise Hoffnung und einen Teelöffel Erlösung dazu. Jetzt ist das Gericht schon fast fertig. Probieren Sie jetzt einfach mal ob der Eine oder Anderer unter den Leuten ihnen ohne zu fragen Geld für ihren Gott gibt. Wenn ja, Gratulation ihr Gericht ist servierbereit. Nehmen Sie nun die einzelnen Leute aus dem Raum heraus und garnieren Sie sie mit Heftchen und Reklameblättchen ihres Gerichtes. Schicken Sie diese dann in die große Welt hinaus und warten sie ein paar Monate ab. Ihnen sollte nun nach und nach immer mehr Geld in den Schoss fallen. Doch nutzen Sie diese Zeit um den Tisch zu decken, falls Sie Besuch bekommen sollten.
Es ist wie es immer ist, kocht man etwas so gut schmeckendes wollen auch andere einen Teil davon. Lassen Sie sich nicht beirren. Es ist ihre eigene Kreation. Sie alleine haben es sich verdient davon so viel wie möglich zu genießen. Sollten Sie trotz allem einen kleinen Anfall von Mitleid und Schwäche zeigen und sich dazu bereit erklären einen Teilnehmer zu zulassen, ist alles was Sie nun tun müssen, dafür zu sorgen, dass ihr Mitesser nur eine kleine Teilportion erhält. Wir wollen ja nicht, dass ihm das Essen auf den Magen schlägt. So sind Sie sicher, dass Sie immer alle zufrieden Stellen und schlussendlich den größten Teil ihres frisch gebackenen Erfolges besitzen. Vergessen Sie bloß nicht ab und zu auch ihren Machthunger zu stillen, denn der könnte ihnen übelst den Appetit verderben.
Zur Verfeinerung des Gerichtes können Sie auch eine eigene Terminologie, zur Glaubhaftigkeit hinzufügen und dann noch mit einem Schuss „Leere Versprechungen“ alles abrunden. Ist aber ganz nach Ihrem Geschmack. Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen, kochen Sie bitte alleine, denn zu viele Köche verderben den Brei. … Euer:
Szynys