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Der Biltunsluke

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Es ist zugegeben schon lange her, dass meine Finger auf der Tastatur von Buchstabe zu Buchstabe gesprungen sind und sich dabei auf dem Bildschirm ein mehr oder weniger lesbarer Text gebildet hat. Es ist nun mal so, dass heutzutage ein jeder nicht mehr sehr viel in Textbearbeitungsprogrammen herumtippt, sondern viel eher wird höchstens mal ein Status in einem sozialen Netzwerk getextet bzw. kommentiert. Auch das Lesen wird nur noch auf das eben Erwähnte beschränkt und somit komme ich dann auch zu meinem Anliegen in diesem kleinen Textchen.

Kurz noch: Den „klügeren“ Lesern wird wohl aufgefallen sein, dass sich im Titel ein Fehler eingeschlichen hat. Dies ist durchaus beabsichtigt. Ich weiß natürlich auch, dass es nicht „der Biltunsluke“ sondern“ „das Biltunsluke“ heißt…

Nicht die Dummheit soll angeprangert werden, sondern das stets wachsende Defizit an Gehirnnahrungszunahme. Was nach und nach zu einem mentalen Abbau führt. Intelligenz ist nunmehr grob nur noch ein „Social Skill“ und das Anhäufen von Wissen führt früher oder später nur zu Klugscheißerdünnpfiff. Kurz gesagt: Wir leben in einer Welt regiert durch „soziale“ Diäten. Es geht also darum, den Kopf frei zu bekommen für wichtigere Dinge, wie z. B.: Die Verplanung des Wochenendes. Mir ist zudem aufgefallen, dass diese Diäten sich auf ein viel größeres Spektrum ausbreiten als man annehmen möchte. Zum erfolgreichen Einhalten solch einer Diät gehört halt nicht nur der Verzicht auf jegliche Geistesnahrung, sondern auch das ab und zu mal Auslassen von richtiger Grammatik und Rechtschreibung. Abkürzungen als Modeerscheinung, Wortschöpfungen aus Fremdsprachen und Satzzeichen werden kurzerhand zu Gesichtern und somit entsteht dann ein Text wie in etwa: „Alta krass geiles WE ;-P voll cräzzzzy xD“

Wie bitte? Das erschreckende daran ist, man versteht auf Anhieb, was da gemeint ist und niemand würde auf die Idee kommen, diese Aussage zu „verbessern“. Trotz allem findet man vor allem in der Musik immer wieder Leute die sich ran machen einen Liedtext zu verfassen. Für alle denen dies gelang, an dieser Stelle mal ein ehrlich gemeintes Lob. Jeder, der es mal versucht hat, weiß wie schwer es ist, eine Botschaft in einen so kurzen Text zu bringen! Doch auch in dieser Sparte wird heutzutage sehr viel auf diese „Diäten“ geachtet. So kommt es nicht selten vor, dass Texte, meist von depressiven Leuten, die in jeder Drogerie einen Mengenrabatt auf Rasierklingen bekommen, unter Tränen und Bluteinfluss gedichtet werden. Diese Texte dichten aber höchstens den Toilettenabfluss. Auf der anderen Seite gibt es dann noch jene Musikstückchen, die von Leuten mit starkem Hang zu Dialekten getextet wurden und die nur Beleidigungen und / oder die unfreiwillige Handlung des Koitus mit jemandem und / oder dessen direkten Angehörigen zum Thema haben.

Ein weiteres Problem ist die Meinungsbildung. Irgendwie hat man es geschafft, dass sich tatsächlich mittlerweile fast alle Menschen eine eigene Meinung bilden. (Davon abgesehen, dass man bei fast jedem Bildungsprozess meist nur kopiert) Jedoch scheint es mir als könnten diese Leute nicht gleichzeitig „denken“ und „eigene Meinungen haben“. Entweder man denkt und bildet sich tatsächlich seine eigene Meinung oder man hat schon eine eigene Meinung, dann kann man sich ja das Denken sparen. Dieser Meinung bedarf es ja keiner „Überarbeitung“. Niemals! Nie und Nimmer! Wenn doch, einfach stur darauf behaupten! Funktioniert sicher!

 

Abschließend noch ein paar Wörtchen zur besagten Bildungslücke. Eine Lücke ist ja sicherlich kein Beinbruch und auch mit Garantie nichts Schlimmes. Sie kann gefüllt werden oder, wenn man es lieber hinterhältiger mag, einfach kaschiert werden. Dramatischer oder eher trauriger wird es, wenn aus der Lücke auf einmal eine Kluft wird. Ich poste das jetzt erst einmal auf Facebook. Alta, ich schwör! … Euer:

Szynys

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Substanzlos