„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“. So lautet eines der wohl ältesten Sprichwörter unserer Zeit. Wieviel Wahrheit steckt nun aber wirklich dahinter? Wie kommt man überhaupt dazu, gerade Hoffnung als aller letztes sterben zu lassen? Ich weiß nicht, wann die Menschheit begann zu hoffen, aber gleichgültig wie lange ich darüber nachdenke, es muss sehr früh geschehen sein. Dennoch etwas beschäftigt mich mehr als der Anfang der Hoffnung. Das was ich mich frage ist, stirbt Hoffnung wirklich irgendwann oder ist sie nicht etwa unsterblich?
Die Möglichkeit, die Hoffnung sei unsterblich, ist durchaus vorhanden. Aber erst einmal sollte man sich durch den Kopf gehen lassen, was Hoffnung eigentlich ist. Hoffnung ist und darüber lässt sich ja eigentlich nicht streiten, etwas Gutes. Wenn man mal bedenkt was alles so mit Hoffnung verknüpft ist: Erwartungen, Liebe, Mut, Freude, um nur einiges zu nennen. Okay, Erwartungen können nie eintreffen, Liebe kann vergehen, Mut kann Hochmut werden und Freude bleibt nicht ewig. Alle diese schönen Dinge vergehen und da sind wir uns doch sicher einig. Warum aber Hoffnung nicht? Die Ausrede, die Hoffnung würde zuletzt sterben, hat man sich meiner Meinung nach nur einfallen lassen um nicht zugeben zu müssen, dass Hoffnung nicht zu den doch so edlen Dingen gehört. Nein, Hoffnung ist etwas schlechtes, sie ist böse, abartig und zerstörend. Aber vor allem, sie ist unsterblich! Solange es Hoffnung gibt, gibt es auch einen Grund dafür. Etwas was man nicht haben will, etwas was nicht so sein sollte, etwas was sich ändern müsste. Eine Welt wo Hoffnung sinnlos wäre, eine Welt wo die Hoffnung gestorben ist, ist nicht zwingend schlecht. Nein, ganz und gar kann sie auch wunderbar sein. Mit anderen Worten, die Hoffnung, solange sie besteht, sorgt dafür, dass dem Menschen das ewige Glück enthalten bleibt.
Es gibt auf dieser Welt nur zwei Seiten, die Gute und die Böse. Jeder weiß, dass Gut nicht ohne Böse bestehen kann. Immer wenn irgendwo etwas gutes passiert, dann nur weil es vorher anders, vielleicht böse, war. Die Hoffnung ist das Verbindungsglied. Die Hoffnung verkettet diese zwei Elemente. Sie bindet das Böse an das Gute. Sie sorgt dafür, dass es immer zwei Seiten geben wird. Sie hindert das Böse daran die Welt zu verschlingen, jedoch anders herum hindert sie auch das Gute daran die Welt zu retten. Wenn man also so will, hällt Hoffnung die Balance.
So, jetzt werden einige vielleicht denken, dann ist Hoffnung ja aber weder gut noch böse, sie steht jenseits. Mag sein, aber alles was dem Guten entgegenwirkt, muss doch böse sein? Es gibt ja doch schließlich nur diese zwei Seiten? Sie sehen, warum ich mir so viele Gedanken darüber mache. Es ist nicht so einfach wie ich anfangs dachte. Doch ich habe mich dann einfach dazu entschlossen, alles noch einmal aus einer dritten Perspektive zu überdenken. Was ich da so herausfand wunderte mich nicht. Die Hoffnung ist eindeutig böse, sie ist eine Erfindung der dunklen Kehrseite der Menschen. Sie wird eingesetzt um den unschuldigen, naiven, guten Menschen genau diese eine Tatsache, die Tatsache alles sei ausgeglichen, vorzutäuschen. Und es funktioniert! Blind vor Hoffnung, es könnte doch irgendwann besser werden, regiert das Böse weiter und weiter und weiter…
Ich bin mir nicht sicher ob Sie, meine lieben Leser mich in dieser Aussage verstehen, doch sei es drum. Ich kann mich doch genau so gut auch in allem irren und die Hoffnung stirbt tatsächlich irgendwann als Letztes. Und wenn es soweit ist, ist mir dann doch die Tatsache ein Trost, dass die Hoffnung, wenn sie stirbt, sehr ja sehr einsam sterben wird…
Ich „hoffe“ ich konnte ihnen die Augen ein wenig öffnen… Euer:
Szynys