Neomat

Kapitel 8

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Vergangenheit oder: Die Zukunft von damals

 

Wie so oft verläuft mein Leben viel zu schnell. Die Momente scheinen an mir vorbeizurasen und die Augenblicke sind so unklar und trübe, dass man kaum erkennt, wo man steht. Ich versuche, Halt zu finden und mich an dem Jetzt und Hier festzuhalten, ganz so als würde es kein Morgen geben. Ich verfluche ab und zu die Zeit, die hinter mir liegt, und warte gespannt auf die, die sich noch vor mir ausbreitet. Wird sie besser? Wird sie schlechter? Alles Fragen, die scheinbar keine Rolle spielen und doch meinen Kopf behausen wie ein Rudel Penner eine verlassene Hütte. Ich vermag gar nicht daran zu denken, wie jede einzelne meiner Taten mich zu dem machte, was ich heute bin. Jeder Gedanke formte mich zu dem, was nun hier liegt und auf ein Ende wartet. Was war, was ist, und was je sein wird, alles habe ich zu verantworten und ich alleine trage die Schuld. Warum fliegen die Gedanken immer wieder zurück, so als ob es kein Morgen gäbe, und warum lebe ich nicht im Moment selbst, sondern plage mich mit den Einzelheiten der Zukunft. Ich versuche zu verstehen, warum alles so schön eingeteilt in Zeitabschnitte ist, und suche vergebens nach dem Abschnitt, der bessere Aussichten verspricht. Ich lebe und lebe doch nicht!

 

*** Allgemein ***

Zeitlos wäre alles doch viel schöner. Ich kann nicht genau sagen, warum der Mensch unbedingt sein Leben einteilen musste, aber vieles fällt ihm dadurch wesentlich einfacher. Vor allem die Planung seines Lebens ist effektiver, wenn man genau weiß, „wann“.

Der Mensch sehnt sich nach dem Vergangenen und hofft auf Besserung. Es scheint fast so, als sei allen unklar, dass sie weder im Gestern noch im Morgen leben, sondern im Hier und Jetzt. Es ist zwar immer nur ein kurzer Augenblick. Ein vergänglicher Moment, der vorbei ist, noch ehe man ihn bemerkt, doch es ist dieser Moment, in dem man lebt! Natürlich kann man nicht jede Sekunde darauf achten, den Moment zu genießen, doch sollte man sich schon ab und zu ein wenig Zeit nehmen und mal genau hinsehen, wie vergänglich das Leben doch sein kann. Schnell wird klar, dass Zeit doch keine Rolle im Leben spielt. Sie tat es nie!

*** Zeit ***

Wenn ich euch jetzt in diesem Augenblick, in dem ihr diese Zeilen lest, fragen würde, wie spät es ist, so würden viele Augen zur nächsten Uhr blicken. Es ist wie verhext, der Mensch muss immer wissen, wie spät es ist. Eine Welt mit einem Alltag eingeteilt in 24 Stunden. Jede Stunde in 60 Minuten und jede Minute wiederum in 60 Sekunden. Die Einteilung geht noch weiter, aber belassen wir es hierbei. Alles kann ganz genau geplant werden. Jeder kann genau sagen, um wie viel Uhr er heute Morgen aufgestanden ist und wann er dies und jenes tat. Um wie viel Uhr er da und dort war und wann er dahin und dorthin geht. Und wenn es über den Tag hinausgeht, so gibt es größere Einteilungen. Tage, Wochen, Jahre, Jahrzehnte und so weiter, schnell kann man da den Überblick verlieren. Die Zeit ist die wohl wichtigste Waffe der menschlichen Rasse gegen den animalischen Trieb. Tiere haben kein Zeitgefühl. Ihnen ist es egal, wie viel Uhr es ist oder welcher Tag heute ist. Sie interessieren sich auch nicht dafür, was 74 Tage nach Weihnachten vor drei Jahren geschah. Sie kennen einfach keine Zeit! Der Mensch jedoch ist süchtig danach.

Viele Menschen, die mir im Laufe der Zeit begegneten, beklagten sich darüber, dass das Leben so schnell vorbei ist. Ja, es gab sogar schon Berechnungen, wie viele Tage ein Mensch im Durchschnitt zu leben hat. Das ist nicht nur fraglich, idiotisch, sondern auch einfach nur sinnlos. Es ist doch ganz klar, dass das Leben ein Ende hat. Zählt man nun auch noch die Tage, die einem bleiben, kommt es einem sicherlich als „zu schnell vorbei“ vor. Die Zeit rennt und sie lässt sich weder stoppen noch zurückdrehen. Sie ist erbarmungslos und nimmt alles mit sich, was nicht von Dauer ist.

„Die Zeit heilt alle Wunden!“ Manchmal höre ich diesen Satz und frage mich: „Wie zum Henker soll das gehen?“ Der Körper kann eine Wunde heilen und ist sie seelischer Natur, so tut es der Verstand. Die Zeit aber hat sicherlich nicht die Finger im Spiel. Die Zeit ist nur da, damit ihr immer genau wisst, wann euch diese Wunde zugefügt wurde und wie lange dies schon her ist. Die Zeit hilft euch, die Wunde nicht zu vergessen, aber heilen tut sie sie nicht. Ein zeitloses Leben ist in eurer heutigen Gesellschaft kaum möglich. Es gilt Termine einzuhalten und Fristen zu befolgen. Ab und zu gönnt sich der Mensch dann doch eine Auszeit, um sich wenigstens für die Dauer des Urlaubes keine Gedanken um Zeit machen zu müssen. Leider misslingt ihm das sehr oft. Sogar im Urlaub dreht sich alles nur um Zeit.

Es hat den Anschein, als könne man Zeit besitzen. Viele Menschen hörte ich schon sagen: „Ich habe doch keine Zeit.“ Zeit ist in meinen Augen etwas Erfundenes, etwas, was man nicht einfach so kaufen und horten kann. Es ist etwas rein Fiktives. Wie also kann man behaupten, keine Zeit zu haben? Meist wird diese Aussage nur gebraucht, um nicht direkt zu sagen: „Ich habe keine Lust!“ Es ist nicht fair anderen gegenüber, eine solch subtile Lüge zu benutzen, um sich aus einer Affäre rauszureden. Seid doch einfach ehrlich. Was soll schon Großartiges passieren? Glaubt ihr im Ernst, ein Mensch sei so bescheuert, dass er nicht merkt, dass dies eine der ältesten Ausreden überhaupt ist? Sehr oft sogar dauern die darauf folgenden Diskussionen länger als die eigentliche Arbeit, die man leisten sollte.

Andere hörte ich sagen: „Zeit ist Geld“. Diese Aussage ist mir auch schleierhaft. Sie deutet nämlich an, dass man, wenn man sehr reich ist, auch mehr Zeit hat. Warum sterben die Reichen dann genauso an Altersschwäche wie arme Menschen auch? Es gibt auch noch die Redewendung: „Nimm dir Zeit!“ Wenn Zeit Geld ist, kann man sich dann einfach so Geld nehmen? Wenn ja, versteh ich nicht, dass es überhaupt noch arme Leute gibt. Gerade diese haben meist Zeit im Überfluss, doch mangelt es ihnen sehr stark an Geld.

Die Redewendung „Lass dir Zeit“ ist auch sehr fragwürdig. Es scheint mir so, als wäre keinem wirklich bewusst, was Zeit ist. Komisch, dabei weiß doch jeder immer, wie spät es ist.

*** Zukunft ***

Ich würde gerne da anfangen, wo ihr jetzt noch nicht seid: am Ende. Das Ende liegt aber noch vor euch. Es ist in dem unklaren Nebel der Zeit zu finden, den ihr als „Zukunft“ kennt. Niemand kann sagen, was in dem Nebel zu sehen ist, und niemand weiß, ob er überhaupt irgendwann einmal in diesen Nebel eindringen kann. Die Zukunft ist faszinierend. Es werden viele Bücher über sie geschrieben und Tausende von Filmen über sie gedreht. Einige unter euch glauben, sie im Traum zu sehen, andere fürchten sich vor ihr. Ich weiß nicht, wann sie euch einholt, ich weiß auch nicht, wie sie aussehen mag, doch ich kann mit Sicherheit sagen, dass ihr eine Zukunft haben werdet. Der Witz dabei liegt nur darin, dass sie, wenn sie dann mal da ist, genau so schnell wieder weg ist. Kommt sie zu euch, wandelt sie sich in einen Moment und verschwindet dann für immer. Es macht also keinen Sinn, sich über sie Gedanken zu machen, denn es kommt eh immer alles anders, als erwartet.

*** Gegenwart ***

Das Hier und Jetzt. Der Moment, in dem ihr atmet. Der Augenblick, so schnell vorbei und doch so ewig. Ein kleiner Moment, in dem die Zeit stillsteht. Er ist ausschlaggebend für euer gesamtes Leben. Alles, was ihr tut, alles, was ihr denkt, und alles, was euch ausmacht, passiert immer nur in diesem Augenblick, den ihr Gegenwart nennt. Alles danach sind Zukunftsvisionen und alles davor ist Vergangenheit. In der Gegenwart spielt das Leben. Sie ist die Bühne, auf der ihr täglich eure Show vorführt.

Es plagen euch so viele Gedanken über alles Mögliche, dass es mir manchmal so vorkommt, als würdet ihr den Moment, in dem ihr wahrhaftig lebt, gar nicht erst bemerken. Er geht einfach in all den Gedanken unter und schwindet dahin, wie ein Blatt im Herbstwind. Dabei ist er so kostbar, dass man ihn nicht mit all dem Geld der Welt bezahlen könnte. Wollt ihr eine Entscheidung treffen, dann trefft sie jetzt. Wollt ihr leben, dann lebt jetzt. Wollt ihr weitermachen wie zuvor, dann lasst euch Zeit. Seht ihr, auch wenn alles kompliziert erscheint. Es ist doch so einfach. Es gilt, immer nur diesen einen Augenblick zu nutzen. Wer wartet, verpasst vielleicht die Chance seines Lebens. Wer zu viel nachdenkt, verliert sich wieder in Gedanken. Wer aber handelt und das tut, was er in dem Moment tun will, der wird sich wundern, wie lange die Zeit stillstehen kann, und wird erfahren, dass auch ein Augenblick eine Ewigkeit dauern kann. Lasst euch nicht beirren, starrt nicht auf die Uhr und denkt nicht zu lange über Konsequenzen nach. Der Moment ist zu schnell vorbei und kommt nie wieder, denn er versinkt wie alles andere im Meer der Vergangenheit und in diesem Meer schwimmen keine Fische, sondern nur noch Erinnerungen.

*** Vergangenheit ***

Alles im Leben ist vergänglich. Seien es nun Dinge oder Gedanken. Nichts bleibt ewig. Ein jeder unter euch erinnert sich zum Teil sehr genau, zum Teil aber auch nur vage an Geschehnisse aus seiner Vergangenheit. Es kommt einem manchmal so vor, als sei es erst gestern gewesen, dass man seinen ersten Zahn verloren hat oder den ersten Kuss bekommen hat. Alles verschwindet in der Vergangenheit und übrig bleibt ein Gedanke.

Schaut bitte mal auf eine Uhr und folgt dem Sekundenzähler 30 Sekunden lang. Nachdem ihr das getan habt, habt ihr 30 Sekunden eures Leben dabei zugesehen, wie sie zur Vergangenheit wurden. Das ist schon erstaunlich, nicht wahr? Wie schnell so etwas geht und das ohne es wirklich mitzubekommen. Man macht sich ja auch nicht allzu sehr Gedanken darüber, wie die Sekunden in Vergangenheit übergehen. Viel mehr beschäftigt euch die Vergangenheit, die schon etwas weiter zurückliegt. Meist ist es die, in der ihr eine Erfahrung gemacht habt oder in der euch eine Wunde zugefügt wurde.

Die Vergangenheit hat aber auch andere Aspekte. Sie fasziniert die Menschen von jeher. Man nennt sie auch Geschichte. Die Geschichte gilt es zu studieren und zu verstehen. „Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist verdammt dazu, sie zu wiederholen.“ – George Santayana. Der Herr hat sich sicherlich etwas dabei gedacht, als er dies so schön formuliert hat. Für mich bedeutet es nichts anderes als: Wer nicht aus seinen Fehlern lernt, der macht die gleichen sicherlich noch einmal. Dies ist bei euch Menschen schon fast ein Volkssport. Jeder Zweite unter euch verdammt seine Vergangenheit und beweint die schweren Stunden, um später dann genau das Gleiche noch einmal zu durchleben.

Doch ihr haltet an der Vergangenheit fest, egal was passiert. Wenn sie euch noch so im Weg herumsteht. Es ist eure Vergangenheit und sie ist manchmal so tückisch, dass ihr die Zeit zurückdrehen wollt, um euren momentanen Standpunkt mit dem Wissen, das ihr jetzt habt, zu ändern. Einfach nur lachhaft diese Vorstellung. Warum etwas ändern wollen, was nicht mehr existiert? Warum nicht einfach die Gegenwart ändern. Das ist nicht nur möglich, sondern auch viel leichter.

Die gesamte Vergangenheit beruht nur auf Gedanken. Wer will, der kann sie ändern. Er muss sich nur vorstellen, es wäre damals anders gewesen, und schon war es damals so. Dies ändert aber nicht das Geringste an der Gegenwart.

Es kommt nicht selten vor, dass mir ein Mensch sagt: „Früher, vor zehn Jahren, da war alles besser.“ Meistens, zehn Jahre später, wiederholt er genau diesen Satz und ich kann nur lachen und sagen: „Wie recht du hast.“

*** Erinnerungen ***

Wenn es scheint, als würde euch nichts mehr bleiben, so bleiben euch immer noch Erinnerungen. In ihnen spiegelt sich euer Leben wider und sie haben euch zu dem gemacht, was ihr heute seid. Doch ist eine Erinnerung auch nur ein Gedanke und wie jeder Gedanke ist auch dieser veränderbar. So kommt es nicht selten vor, dass euch eure Erinnerungen einen Streich spielen und ihr denkt, Dinge erlebt zu haben, die niemals passiert sind. Dies kann so weit führen, dass ihr ganze Jahre eures Leben verfälscht.

Ihr unterscheidet, wie bei allem, zwischen guten und schlechten Erinnerungen. Zwischen denen, die euch ein Lächeln auf die Lippen zaubern, und denen, die euch jedes Mal eine Träne aus dem Tränenkanal locken. Dies ist nur ein kleines Beispiel dafür, wie mächtig ein Gedanke eigentlich sein kann. Denn wenn schon ein Gedanke alleine reicht, um eure Gemütsverfassung zu verändern, was passiert dann, wenn eine Erinnerung eine andere aufwirbelt? Eine solche Kettenreaktion lässt euch meist in tiefe Depressionen verfallen und das ist eine bloße Erinnerung nun wirklich nicht wert.

Es ist wirklich in Ordnung, dass der Mensch diese Fähigkeit besitzt, doch sollte er sich auch hier nicht allzu sehr daran festhalten. Nicht nur, dass Erinnerungen nur das Vergangene zeigen, sie sind ebenfalls vergänglich. Wenn es etwas gibt, was euch zu lange an eine Stelle fesselt, dann die Tatsache, immer wieder an Vergangenem festzuhalten. Mag sein, dass ihr schreckliche Kindheitserlebnisse als Erinnerung mit euch herumtragt oder dass die Erinnerung an das schöne, heile Gestern der einzige Lichtblick in einer düsteren Zeit ist, doch das Leben findet nun mal nicht damals statt. Es sind nicht Erinnerungen, die uns weitertreiben, es seid ihr selbst. Bewahrt eure Erinnerungen wie einen Schatz, doch schließt ihn genau wie einen solchen sicher ein, damit er euch nicht blendet. So ein Schatz kann sehr schnell sehr schwer werden und diese Last sollte niemand auf seinen Schultern durch sein Leben tragen müssen. Vergrabt ihn, doch vergesst niemals, wo er begraben liegt!

*** Erfahrungen ***

Während Erinnerungen nur Abbilder der Vergangenheit sind, gibt es noch weitere Gedanken, die euch zeigen, wie alles einmal war. Diese Gedanken nennt man Erfahrungen. Sie haben noch den Zusatz, dass sie sich aktiv an der Gegenwart beteiligen. Durch eine Erfahrung lernt man. Was man lernt, ist aber von Mensch zu Mensch verschieden. So kommt es nie vor, dass zwei Menschen in der gleichen Situation die gleiche Erfahrung davontragen.

Erfahrungen sind in der Regel etwas Positives, doch kommt es auch mal vor, dass eine Erfahrung einen Stillstand mit sich zieht. Wer gelernt hat, dass er durch bestimmte Handlungen nicht zum Ziel kommt, der wird es nicht wieder versuchen. Auf die Idee, es anders zu probieren, kommen die wenigsten. Meist ist es doch scheinbar sinnlos, etwas zu versuchen, was im Vorfeld schon gescheitert war. Dies lehrt euch die Erfahrung. So kommt es, dass der Mensch seinen Willen immer erst mit seiner Erfahrung abstimmen muss, ehe er etwas unternimmt. Meist kostet dies zu viel Zeit und der richtige Moment wird einfach verpasst.

Wenn ein kleines Kind seine Hände auf die warme Kochplatte legt, so lernt es, dies wahrscheinlich sein Leben lang zu vermeiden. Es war eine schmerzhafte Erfahrung und sie dient natürlich dem Selbsterhalt der eigenen Person. Wenn ein Erwachsener das tut, so kann es vorkommen, dass dieser nicht diese Erfahrung macht, er regt sich zwar sehr auf und beschimpft seine eigene Tollpatschigkeit, aber er wird niemals, im Gegensatz zum Kind, genau darauf achten, diesen Fehler nicht noch einmal zu begehen. So passiert es, dass er sich hin und wieder die Finger verbrennt. Warum lernen Kinder schneller als Erwachsene? Ein Kind hat noch nicht so viele Erfahrungen gemacht und ist in seiner Weltsicht auch noch nicht so stur, wie es ein Ausgewachsener ist. Das Kind weiß also nicht, dass viele Dinge nicht so schlimm sind, wie sie anfangs scheinen. Deshalb werden viele Dinge nach einem schlechten Erlebnis gemieden. Dies ist unter anderem auch ein Grund für später aufkommende Ängste. Die schlechte Erfahrung zusammen mit dem Wissen, was ihr im Laufe der Zeit aufsammelt, führt in einer primitiven Denkweise stets zu einer Angst.

Es wird allerhöchste Zeit, alle eure Erfahrungen noch einmal zu überdenken. Man kann die eine oder andere sicherlich auf dem Sperrmüll entsorgen und Platz schaffen für eine neue. Diese bringt am Ende vielleicht auch mehr als die alte. Denn Neues ist doch immer besser!

*** Alles andere ***

Die Grundaussage dieses Kapitels lautet: „Wer leben will, sollte das im Augenblick tun!“ Es bringt nichts, sich in Vergangenem zu vergraben und auf bessere Zeiten zu hoffen. Das Leben ist nicht kurz und es ist auch nicht lang. Es ist genau so, wie man es sich schafft. Wer sich immer nur von Zeit abhängig macht, der wird schnell merken, dass Zeit ein sehr skrupelloser Mitspieler ist und niemals verliert. Die Zeit ist eine Krankheit, an der noch jeder gestorben ist. Die Vergangenheit sollte man ruhen lassen und sich ihrer erinnern. Erinnerungen sollte man ansehen können, ohne dabei bestimmte Erwartungen und Gefühle zu haben. Der Moment selbst ist zu kurz, um sich mit Gedanken aus verlorener Zeit zu plagen. Die Zukunft ist das, was vorbei ist, noch ehe man bemerkt hat, dass sie einen eingeholt hat.

Es ist ganz egal, wie spät es ist. Es ist egal, welches Jahr ihr schreibt. Es ist egal, wie viel Zeit euch noch bleibt. Alles scheint an Sinn zu verlieren und nichts scheint übrig zu bleiben. Es kommt euch auf einmal so vor, als wäre die Welt ein Spielplatz, der seit Ewigkeiten nicht mehr renoviert wurde. Ihr habt dann den Moment erreicht, da man lernen sollte zu sterben.

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